Der Start des RSK ist schwierig – es fehlt ein Direktor, der das Konservatorium kompetent und vor allem kontinuierlich leitet: Der Nachfolger Jakob Trapps, Hanns Mayr, stirbt 1965, dessen Nachfolger August Blank geht bereits nach zwei Jahren in den Ruhestand.
Erst 1967 wird eine ideale Besetzung gefunden: Der Komponist Peter Jona Korn (1922-1998) wird neuer Konservatoriumsdirektor – eine überraschende Entscheidung des Stadtrats, denn Korn ist zu diesem Zeitpunkt nicht im Münchner Musikleben etabliert, er ist ein »Getriebener und Vertriebener«, seit frühester Jugend Emigrant:
Bereits mit zehn Jahren kam der Hochbegabte als Jungstudent an die Berliner Musikhochschule. Aus einer jüdischen Familie stammend, emigrierte P. J. Korn als Elfjähriger 1933 nach London. Ab 1936 studierte er Komposition bei Stefan Wolpe und Hermann Scherchen am »Palestine Conservatory« in Jerusalem. 1941 kam er in die USA. Er war u. a. Student bei Ernst Toch, Arnold Schönberg, Hanns Eisler und Miklos Rózsa. Seit 1957 wieder mit internationalen Lehraufträgen in Europa unterwegs, lehrte er auch 1960/61 Komposition bei Trapp.