Fortbildungen Institut für Musiktherapie Das Freie Musikzentrum veranstaltet seit 1993 Fachtagungen zur Musiktherapie. Musiktherapie-Tagungen im Freien Musikzentrums München von 1993 bis heute
Themen derTagungen 1. Musiktherapietagung, 27.2. / 28.2.1993 Als bedeutsamer Faktor im psychotherapeutischen Heilungsprozess wird in den letzten Jahren zunehmend die Arbeit mit dem und am Körpern vielfältiger Weise neu entdeckt aber auch abgelehnt. Die Tagung wendet sich an musiktherapeutisch Arbeitende und Interessierte; sie soll im Überblick verschiedene Musiktherapeuten vorstellen, die den Körper in betonter Weise in ihre Arbeit einbeziehen mit der Möglichkeit, dies später im Rahmen eines Wochenendseminars zu vertiefen. Es sollen aber auch kritische Stimmen gehört und kontrovers diskutiert werden. Tagungsband: »Beiträge zur Musiktherapie« Band 1 2. Musiktherapietagung, 26.2. / 27.2.1994 Klang, Verschmelzung, Auflösung, Verbindung, Identität … Musiktherapeuten scheinen in besonderer Weise mit solchen Phänomenen in Berührung zu kommen. Sind wir darauf vorbereitet und können wir sie nutzen? Tagungsband: »Beiträge zur Musiktherapie« Band 2 3. Musiktherapietagung, 25.2. / 26.2.1995 Wenn Patient und Therapeut das Geschehen innerhalb und außerhalb der therapeutischen Situation verstehen, werden Worte, Bilder und Musik zum Symbol. Durch die Symbolbildung kann der Patient das Erleben von damals und jetzt integrieren und kann weitergehen. Die Tagung greift verschiedene Aspekte des Symbolbildungsprozesses auf und untersucht insbesondere Möglichkeiten und Grenzen musikalischer Symbolbildung. Tagungsband: »Beiträge zur Musiktherapie« Band 2 4. Musiktherapietagung, 2.3. / 3.3.1996 »Kunst ist ja Therapie«. Auf dem Hintergrund dieses bekannten und umstrittenen Beuys-Zitates erhoffe ich mir fruchtbare kontroverse Diskussionen, die auch neue oder wenige bedachte Facetten in dem buntschillernden Spektrum des Begriffes »Kunst« beleuchten. Künstlerisches Handeln oder Handeln mit künstlerischen Medien wo ist hier die Grenze und wie kann man sie erkennen? Kunst als »L’art pour I’art«, als Absichtslosigkeit oder intentionales Tun: gibt es Wege zwischen Beliebigkeit und eindeutiger Festlegung? Tagungsband: »Beiträge zur Musiktherapie« Band 4 5. Musiktherapietagung, 1.3. / 2.3.1997 Patient und Therapeut befinden sich innerhalb des therapeutischen Dialogs im Spannungsfeld von innerer und äußerer Bewegung. Dass sich innere Bewegung in äußerer Form darstellen lässt und dadurch als erlebte Form verstehbar und bearbeitbar wird, ist ein Thema aller psychotherapeutischen Verfahren. Die Tagung greift dieses Thema in der Theorienbildung unterschiedlicher kunst- und körpertherapeutischen Methoden auf. Tagungsband: »Beiträge zur Musiktherapie« Band 3 6. Musiktherapietagung, 28.2. / 1.3.1998 Musiktherapie findet vielfach in Gruppen statt. Die musikalische Szene soll als Teil der Gesamtinszenierung Aufschluss geben über Struktur und seelisches Befinden der GruppenteilnehmerInnen. Die Dynamik in der Gruppe wird ebenso methodisch für den musiktherapeutischen Prozess genutzt. Wie wird das Gruppengeschehen für die Musiktherapie sinnvoll? Ist bereits etwas wirksam, wenn wir miteinander spielen oder bedarf auch die Gruppenimprovisation theoretischer Konzepte, um für die Einzelnen in der Gruppe Veränderung zu ermöglichen? Wie verstehen wir die dynamischen Vorgänger in der musikalischen Szene? Gibt es in der Musiktherapie spezifische Konzeptionen und welche Erfahrungen liegen damit vor? Diese Fragen werden beleuchtet und kritisch diskutiert, sowie einige Ansätze vorgestellt. Tagungsband: »Beiträge zur Musiktherapie« Band 3 7. Musiktherapietagung, 6.3. / 7.3.1999 Musikalische Elemente spielen in traditionellen Heilungsritualen eine bedeutende Rolle. Bestimmte Instrumente, Klänge und Rhythmen werden seit Urzeiten im therapeutischen Kontext eingesetzt. Viele Musiktherapeuten ausgebildete und nicht ausgebildete berufen sich für ihre Arbeit auf diesen Urformen des Heilens. In der Praxis ist hier eine Spaltung eingetreten zwischen dem Einsatz musikalischer Elemente zur Heilung und der Musiktherapie als Psychotherapie, wie wir sie heute verstehen und ausüben. Die Tagung beschäftigt sich mit Fragen wie: Wo sind unsere Wurzeln? Wo knüpft Musiktherapie heute an Traditionen an? Wie sieht ihre theoretische und praktische Entwicklung zu einer wissenschaftlichen Ansprüchen genügenden, psychotherapeutischen Methode aus? Kann man Ursprung und Gegenwart integrieren? 8. Musiktherapietagung, 3.3. 5.3.2000 Momente des Zaubers sind flüchtig und von tiefer Wirkung. Wie kommen sie zustande, gibt es bestimmte Grundvoraussetzungen dafür, dass sie überhaupt entstehen können? Die Mitglieder der »Change Process Study Group«, Boston, zu der L. Sander und Daniel Stern gehören, sind der Frage nach verändernden Stimuli in psychotherapeutischen Prozessen nachgegangen. Sie fanden hierfür den Begriff der »now-moments«. Die Ebene, auf der tiefgreifende Veränderungen, Wandlungen, stattfinden, berühren das »implicit relational knowing« das sich in den Beziehungen der frühen Säuglingszeit heran- und deren Qualität abbildet. Resonanz, Synchronisation und Regulation sind entscheidende Faktoren, die zum Gelingen der frühen Beziehung beitragen. Diese Faktoren, Teil dynamischer Prozesse, finden sich in allen lebendigen Systemen. So sollen Beiträge aus verschiedenen Disziplinen, diese Prinzipien als Teil eines Ganzen verdeutlichen. 9. Musiktherapietagung, 2.3.4.3.2001
Systemische und ressourcenorientierte Ansätze finden zunehmend Einzug in die musiktherapeutische Methodik. Sie gelten als umfassende und effiziente Verfahren und können die traditionellen musiktherapeutischen Sichtweisen erweitern. Die Tagung greift diese Strömungen auf und stellt deren Möglichkeiten und Grenzen zur Diskussion. Tagungsband: »Ritual, System, Ressource« 10. Musiktherapietagung, 2.3. / 3.3.2002 Die Notwendigkeit von Qualitätssicherung und differenzierten Leistungsnachweisen in der Psychotherapie zwingt uns in eine intensive Auseinandersetzung mit bisherigen Therapiekonzepten und Therapieüberzeugungen. In Erinnerung an Gertrud Katja Loos greifen wir ein von ihr leidenschaftlich vertretenes Konzept auf, das in seiner bildlich analogen Aussage vielen Musiktherapeutinnen und Musiktherapeuten Leitgedanke ihres therapeutischen Tuns geworden ist. Kann und soll Musiktherapie nachnähren? Kann sie frühe Mängel ausgleichen und korrigieren? Falls ja, welche Qualitäten stellt sie tatsächlich dafür bereit? Die Tagung greift diese Fragen auf, überprüft die Substanz und Beständigkeit des Konzepts hinsichtlich der aktuellen Bedingungen therapeutischen Arbeitens und will so zur Weiterentwicklung des musiktherapeutischen Selbstverständnisses beitragen. Tagungsband: »Zur Idee des therapeutischen Nachnährens was kann Musiktherapie leisten?« (2002, Reichert Verlag Wiesbaden, ISBN: 978-3-89500-295-3) 11. Musiktherapietagung, 1.3. / 2.3.2003 Die Definition der spezifischen Möglichkeiten und Grenzen der Musiktherapie und anderer nonverbaler Psychotherapien ist von erheblicher klinischer und berufspolitischer Relevanz. Dazu bedarf es differenzierter Falldarstellungen. Die Betrachtung eines verbreiteten Störungsbildes, das diagnostisch eingegrenzt aber nicht zu eng gefasst ist, bietet die Möglichkeit, Vorgehensweisen verschiedener Therapien mit verschiedenen Techniken und Medien zu studieren. Ein abschließendes Podiumsgespräch der Referenten, unter Einbeziehung der Tagungsteilnehmer, zielt auf möglichst konkrete Ergebnisse ab. Tagungsband: »Empfinden Hören Sehen. Welche Zugänge wählen nonverbale Psychotherapien bei Persönlichkeitsstörungen?« 12. Musiktherapietagung, 6.3. / 7.3.2004 Eine Hirnverletzung bedeutet immer ein traumatisches Ereignis im Leben eines Menschen. Neben vielfältigen anderen Beeinträchtigungen werden ihm schlagartig seine bisherigen Ausdrucks- und Kommunikationsmöglichkeiten (ganz oder teilweise) genommen. Isoliert in seiner eigenen Welt ist er für uns zunächst schwer oder gar nicht erreichbar. Wo in einem frühen Stadium andere therapeutische Maßnahmen oftmals keinen Ansatz finden, ist es über Musik möglich, den Patienten in seinem emotionalen Erleben zu erreichen. Mit Klängen, Rhythmen und Melodien begegnen wir seiner Angst und eröffnen neue Wege der Kommunikation. So entsteht in der musiktherapeutischen Begegnung ein Raum, in dem sinnvoller Austausch, Kontakt und Beziehung stattfinden kann. Tagungsband: »ZwischenWelten« Musiktherapie bei Patienten mit erworbener Hirnschädigung (2004, Reichert Verlag Wiesbaden, ISBN: 978-3-89500-371-4) Musiktherapietagung, 5.3. / 6.3.2005 Eine chronische Krankheit hat in ähnlicher Weise wie eine körperliche oder geistige Behinderung für das betroffene Kind zur Folge, dass seine Fähigkeit, Kontakt aufzunehmen und Beziehungen befriedigend zu gestalten, gestört ist. Auch die Fähigkeit zu spielen und mit den eigenen Möglichkeiten kreativ umzugehen, kann empfindlich eingeschränkt sein. In der Musiktherapie stellen wir einen offenen, wenn notwendig auch strukturierten Spielraum bereit, in dem sich mit nicht-sprachlichen Mitteln Beziehung entwickeln kann. Hierbei werden wir mit unseren Konzepten von Improvisation und Zusammenspiel immer wieder mit Unvorhergesehenem konfrontiert, d. h. die Kinder fordern unsere Improvisationsfähigkeit heraus und die Bereitschaft, uns mit ihnen zu entwickeln. Tagungsband: »Ich wachse, wenn ich Musik mache« 14. Musiktherapietagung, 4.3. / 5.3.2006 Psychische Erkrankungen verändern das Leben eines Menschen sehr. Andere Wahrnehmungen des Selbst und der Umwelt drücken sich im Erleben und Verhalten aus. Die Behandlung bedarf unterschiedlicher integrierter Strategien. In der Psychiatrie steht mit der Musiktherapie ein kommunikations- und erlebnisförderndes Mittel zur Verfügung. Menschen, die über Worte allein nur schwer erreichbar sind, werden aus ihrer Isolierung geholt und Beziehung wird ermöglicht. Welche Elemente heilsam wirken, zur Integration und Gesundung beitragen und wo die Musiktherapie auf ihre Grenzen stößt, darauf gibt die Tagung aus verschiedenen Blickwinkeln eine Antwort. Tagungsband: »Lärmende Stille im Kopf« 15. Musiktherapietagung, 3.3. / 4.3.2007 Die Arbeit mit traumatisierten Menschen ist in den letzten Jahren verstärkt in das Interesse der Psychotherapie gerückt. Neuere Erkenntnisse aus Neurologie und Neurobiologie zeigen, dass für diese Patienten andere therapeutische Zugänge notwendig sind und somit TherapeutInnen ihre Arbeitsweise umstellen müssen. Neue Therapierichtungen und methodische Zugänge prägen das Feld: EMDR, Imaginationstechniken, Stabilisierungsarbeit etc. gehören für die Arbeit mit traumatischen Klienten zum Handwerkszeug. Innerhalb der musiktherapeutischen Landschaft wurde zu diesen Entwicklungen erst seit kurzem Stellung bezogen und so wird Musiktherapie in der aktuellen Traumaforschung auch wenig berücksichtigt bzw. sehr unterschiedlich beurteilt. Die Einschätzung variiert dabei von: »… für Traumatherapie ungeeignet, da Musik zu sehr gefühlsaktivierend bzw. retraumatisierend wirkt« bis zu: »…ideal geeignet, da Musik ressourcenaktivierend und sinngebend ist«. Die Tagung versucht deshalb differenzierte Antwort darauf zu geben unter welchen Umständen Musik innerhalb der Traumatherapie heilsam eingesetzt werden kann aber auch wann eine bestimmte musiktherapeutische Methodik für Traumatherapie ungeeignet ist. Tagungsband: »Musiktherapie und Trauma« 16. Musiktherapietagung, 1.3. / 2.3.2008 Wiederkehrender und chronischer Schmerz verursacht Leid und Angst, verändert Erlebens- und Wahrnehmungsfähigkeit und mindert Lebensqualität. Für die Behandlung von Schmerzpatienten ist Interdisziplinarität gefordert, da sich herausgestellt hat, dass keine der verschiedenen Behandlungsmethoden allein wirksam genug ist, um mit dem Phänomen Schmerz ausreichend umzugehen. Die Tagung widmet sich den Möglichkeiten von Musiktherapie, die in Praxis bewährt und durch Forschung belegt sind, sowie deren neurobiologischen und theoretischen Bedingungen. Tagungsband: »Musiktherapie und Schmerz« 17. Musiktherapietagung, 28.2. / 1.3.2009 Der klassische psychosomatische Ansatz zur Behandlung von Somatisierungsund Konversionsstörungen wird zunehmend von komplexen Behandlungskonzepten psychotherapeutischer Medizin abgelöst, in denen strukturelle Aspekte der Behandlung immer breiteren Raum einnehmen. Die oft ihrem Körper aus frühen Defiziten entfremdeten oder aufgrund körperlichseelischer Traumatisierung mit ihrem Körper unachtsam umgehenden Patienten suchen in den längerfristigen Aufenthalten nach Stabilisierung ihrer Grundstruktur und einem tieferen Verständnis für die Entstehung ihrer körperlichen Erkrankungen, Depressionen oder Ängste. Die Musiktherapie bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, Zugänge zu der Verbindung körperlicher Symptome mit der beziehungs- und bindungsbezogenen biografischen Erfahrung anzubieten. Einige dieser musiktherapeutischen Ansätze werden an dieser Tagung vorgestellt. Tagungsband: »Musiktherapie in der Psychosomatik« 18. Musiktherapietagung, 6.3. / 7.3.2010 Jeder Mensch erfährt in seinem Leben Krisen Krisen, die sich im Laufe eines Lebens durch kritische Übergänge von einer Lebensphase in die nächste ereignen oder aber durch potenziell traumatisierende Ereignisse wie Trennung, Verlust, Krankheit oder Migration ausgelöst werden. Allen Krisensituationen gemeinsam ist jedoch die Chance, sie im Sinne einer Neuorientierung zu bewältigen oder kreativ zu lösen wenn auch häufig diese Chance erst nach dem Ende der Krise als solche gesehen werden kann. Krisen äußern sich oft darin, dass es keine Worte gibt, um das eigene seelische Erleben auszudrücken. Dann können nonverbale, kreative Medien helfen. Die Tagung stellt Interventionsmöglichkeiten und musiktherapeutische Methoden für die Behandlung in Krisen vor. Zentrale Aspekte von Krisenverläufen und musiktherapeutische Zugänge für die Krisenbewältigung werden aufgezeigt und exemplarisch an einzelnen kritischen Lebensübergängen vertieft. Tagungsband: »Musiktherapie in Lebenskrisen« 19. Musiktherapietagung, 5.3. / 6.3.2011 In einer von strukturellen Umbrüchen gekennzeichneten Gesellschaft werden präventive Aufgaben zunehmend in institutionelle Settings verschoben. Prävention wird damit zu einer zentralen Aufgabe, die von den Sozialwissenschaften sowie von pädagogischen und therapeutischen Berufsgruppen professionelle Konzepte einfordert. Musik mit seinem kreativen Potenzial an der Schnittstelle von Kunst, Pädagogik und Therapie bietet ideale Einsatzmöglichkeiten für niederschwellige und gleichzeitig hocheffektive Präventivangebote. Deren methodische Umsetzung allerdings sollte eingebettet sein in ein spezifisches Verständnis von psychischen und gruppendynamischen Prozessen. Die Tagung stellt exemplarisch musiktherapeutische Projekte in unterschiedlichen Settings vor und diskutiert, welchen Beitrag Musiktherapeuten in der Prävention leisten können. Tagungsband: »Musiktherapie in der präventiven Arbeit« 20. Musiktherapietagung, 3.3. / 4.3.2012 Die menschliche Stimme begleitet von Beginn an die Entwicklung des Menschen, angefangen vom stillen, lauschenden, Eindrücke aufnehmenden Sein über den Ausdruck der Lebendigkeit durch Schreien und Lautformung bis hin zu reifem Lautieren und Sprechen. Die »Beziehung zu einem Du« ist dabei tragender Grund für die Entfaltung der Ausdrucksfähigkeit. Tatsächlich aber bestand gerade innerhalb der psychotherapeutisch orientierten Musiktherapie lange Zeit ein eher schwieriges Verhältnis zum therapeutischen Einsatz der Stimme. Einerseits beruhte dies auf methodischen Schwierigkeiten, wie mit dem Hemmungen umzugehen sei, die gerade psy11 chosomatische Patienten ihrer Stimme gegenüber haben, andererseits hatte das Liedersingen den Ruf, eher eine heilpädagogisch orientierten Kinder- oder Gerontomusiktherapie angemessen zu sein. Dies hat sich in den letzten Jahren im Zuge der Resilienzforschung und der Ressourcenorientierung geändert. Sowohl aus übergeordneter Perspektive als auch aus verschiedenen musiktherapeutischen Praxisfeldern führen erfahrene ReferentInnen durch dieses Thema und bieten Anregungen zum Nachdenken und zur therapeutischen Inspiration. Tagungsband: »Die Stimme in der Musiktherapie« 21. Musiktherapietagung, 2.3. / 3.3.2013 Ein Krankenhausteam von Pflegern, Ärzten und Therapeuten sind um die bestmögliche Versorgung der schwerstkranken Patienten bemüht, die mit progredienten, weit fortgeschrittenen Erkrankungen nicht mehr auf eine kurative Behandlung ansprechen. Ziel der Palliativmedizin ist der Erhalt der Lebensqualität durch optimale Schmerztherapie und Symptomkontrolle. Die Hospize ermöglichen ein Sterben in Würde. In beiden Institutionen ist der begleitende und tröstende, oft prozesshafte Einsatz mit Musik und Musiktherapie möglich. Die Tagung zeigt aktuelle Forschungsansätze und gibt einen Überblick über musiktherapeutische Begleitungen in beiden Bereichen. Nach einem philosophischen Annähern an die Thematik des Sterbens und Trauerns, werden innerer und äußerer Haltungen, Achtsamkeit und der unterstützende Einsatz von Musik sowie die daraus entstehende heilsame Atmosphäre uns beim Zuhören und Einfühlen in die Lebenssituation Schwerstkranker begleiten. Tagungsband: »Musiktherapie in der Palliativ- und Hospiz-Arbeit« 22. Musiktherapietagung, 1.3. / 2.3.2014 Angst ist ein allgegenwärtiges Phänomen menschlichen Seins. In verschiedenen Ausprägungen spielt sie in allen Formen der Psychotherapie eine wichtige Rolle. Oft stellt sich die Frage, wie wir individuellen Verunsicherungen und Ängsten begegnen und den Patienten geeignete Formen der Angstbewältigung anbieten. Musik wird seit jeher in allen Kulturen in vielfältiger Weise zur Angstminderung eingesetzt, sie kann aber auch selbst Ängste auslösen und verstärken. Dazu weisen wissenschaftliche Untersuchungen neue Erkenntnisse aus. Die Tagung beleuchtet den aktuellen Stand musiktherapeutischer Möglichkeiten der Angstbehandlung in verschiedenen Arbeitsfeldern. Dies reicht aber nicht aus. Es werden auch angstauslösende Aspekte des musiktherapeutischen Settings und nicht zuletzt die Ängste der Therapeuten vor den Patienten zur Sprache kommen und deren professionelle Handhabung im therapeutischen Prozess diskutiert. Tagungsband: »Der Angst begegnen in der Musiktherapie« 23. Musiktherapietagung, 28.2. / 1.3.2015 Tagungsband: »Was macht wirklich satt?« 24. Musiktherapietagung, 5.3. / 6.3.2016 25. Musiktherapietagung, 4.3. / 5.3.2017 Musik und musikalisches Handeln sind Grundelemente in Musiktherapie und MusikMedizin. In der psychotherapeutischen Musiktherapie etwa gilt Musik als Kunst, sind Improvisation, musikalisches Handeln und Erleben in ein Beziehungsgeschehen verwoben. In der MusikMedizin dagegen werden Musik bzw. musikalische Reize aufgrund evaluierter Reiz-Reaktionen funktional gezielt eingesetzt. Wenn wir nach der Musik fragen, bewegen wir uns in Musiktherapie und MusikMedizin in der Spannbreite von Musik als (Beziehungs-)Kunst bis hin zu nachgewiesenen medizinischen Wirkungen musikalischer Elemente. Die Tagung versucht sich diesem Feld, das individuell und fachspezifisch unterschiedlich betrachtet und gehandhabt wird, anzunähern. 26. Musiktherapietagung, 3. 3. / 4.3.2018 Als Musiktherapeuten fühlen wir uns in dem weiten Feld der Psychotherapie und in der Verantwortung für unsere Patienten dem Ethik-Kodex der DMtG, basierend auf den »Kasseler Thesen« verpflichtet. In der Präambel wird dort von den Mitgliedern eine »Tätigkeit in sozialer und rechtsstaatlicher Verantwortung« gefordert. Liest man den Text weiter, so wird gleich im nächsten Satz von einer weiteren Forderung gesprochen, nämlich, dass die Mitglieder »zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der eigenen Person« aufgerufen sind. Erst dann folgen die Aussagen über die Verantwortlichkeiten bezüglich der zu behandelnden Menschen. Im Zuge wachsender Professionalisierung und Positionierung von Musiktherapie bezüglich Qualitätsstandards, Fortbildungsangeboten, Zertifizierungsmaßnahmen und Forschungsaufträgen läuft dieser Aspekt Gefahr, in Vergessenheit zu geraten. Hinzu kommen die Herausforderungen im selbständigen, klinischen und berufspolitischen Alltag, denen die eigenen Bedürftigkeiten oft untergeordnet werden. Erst wenn wir als Therapeuten selbst in Erschöpfungszustände geraten, die eigene Kreativität verloren geht und wir keine Kraft mehr für unsere Patienten haben schrecken wir auf. Diese Tagung möchte deshalb die Themen Selbstfürsorge und Selbstreflexion in den Blick nehmen: für uns selbst und für den daraus entstehenden Nutzen in der therapeutischen Beziehung. 27. Musiktherapietagung, 2.3. / 3.3.2019 Wissenschaftliche Erkenntnisse zu neurobiologischen Prozessen bei Traumata und Posttraumatischen Belastungsstörungen haben die Praxis der Traumatherapie in den letzten 25 Jahren grundlegend verändert. Möglichkeiten und Gefahren konfrontierender Behandlungstechniken und expressiver Therapiemethoden wurden vor dem Hintergrund möglicher Retraumatisierungen in der Therapie durch Trigger-Effekte geprüft und neu bewertet. Traditionelle Behandlungsmethoden wurden in Frage gestellt und auch die Musiktherapie wurde als expressives und emotions-evokatives Verfahren von verschiedenen Seiten als zu wenig kontrollierbar eingeschätzt und sah sich mit dem Vorwurf konfrontiert, nicht ausreichend vor Trigger-Effekten schützen zu können. Dies führte zur Prüfung, Überarbeitung und Neuentwicklung musiktherapeutischer Konzepte für die Traumabehandlung und zu vielfältigen innovativen Ansätzen, wie die potentiellen Gefahren der Musik auch zu besonderen Chancen für den therapeutischen Prozess mit traumatisierten Menschen werden können, wenn ausreichende protektive Faktoren methodisch angewandt werden. Die Tagung wirft die Frage auf, welche neuen Entwicklungen in der Traumatherapie mit Musik sich in Praxis und Forschung etabliert haben und in welchen Bereichen offene Fragen und weitere theoretische und methodische Entwicklungen notwendig sind. 28. Musiktherapietagung, 29.2. / 1.3.2020 29. Musiktherapietagung, 6.3. / 7.3.2021 30. Musiktherapietagung, 5.3. / 6.3.2022 31. Musiktherapietagung, 4.3. / 5.3.2023 32. Musiktherapietagung, 2.3. / 3.3.2024 >> Themen und Inhalte der Musiktherapie-Tagungen als Pdf |
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